Geschichte der Südschule


Unsere Schule hat eine lange Tradition und konnte schon vieles in ihrer Geschichte erleben. Ihr Ursprung reicht bis in das Jahr 1906 zurück. Nachdem in der Gemeinde Brackwede schon 4 Schulen errichtet worden waren, konnte im Juni des Jahres 1905 endlich auch im Süden der Gemeinde mit dem Bau einer Schule – bereits seit 1890 von der Königlichen Regierung verfügt – auf dem vom Landwirt Siekermann erworbenen Grundstück begonnen werden. Bereits am 01.04.1906 fand unter Beteiligung der Gemeindevertretung, des Schulvorstandes, der Lehrerschaft und vieler Eltern des Südbezirkes die feierliche Einweihung der 5. Bürgerschule statt. Pastor Ostermann hielt als Ortsschulinspektor die Weihrede, während Lehrer Horstmann die Festrede übernommen hatte und Amtmann Hiboll das Kaiserhoch ausbrachte. Zwei Lehrer, Herr Horstmann als 1. Lehrer und Herr Vahle als 2. Lehrer, unterrichteten in 2 Räumen mehr als 171 Kinder, verteilt auf 3 Klassen. Schon sehr bald wurde eine 3. Lehrerstelle eingerichtet und im Jahr 1910 wurden 2 weitere Klassenräume angebaut und eine 4. Lehrerstelle bewilligt. Inzwischen wurde das Südwestfeld stärker besiedelt und die Schülerzahl stieg weiter an. Die zweite längst fällige Erweiterung der 5. Bürgerschule unterblieb jedoch. Es erfolgten Schichtunterricht und die Auslagerung von Klassen.

 

Am 05.05.1939 erhielt die Schule den Namen „Südschule“, ausreichende Räume bekam sie aber erst durch den Neubau zur Achthundertjahrfeier im Jahr 1951, zu dem am 17.05.1950 der Grundstein gelegt wurde. Nach längerer Beratung hatte sich die Gemeindevertretung nämlich für einen Neubau auf dem 30.000qm großen Gelände „dem Sandbrinke“, das der alten Schule gegenüberlag, entschieden.

Für die Südschüler war die Einweihung ihrer neuen Schule, die nach Plänen der Freiluftschule Schloss Haldern mit Unterrichtsplätzen im Freien entstanden war, ein wichtiges Ereignis. Grundgedanken für diese Anlage waren die Gesunderhaltung der Kinder und die Pflege der Natur. So wurden 6.000 Eichen, Birken, Ebereschen, Lärchen, Tannen und Kiefern und 4.000 Hainbuchen auf dem Schulgelände von Schülern und Lehrern angepflanzt und betreut.

 

Am 11.04.1953 wurde in einer Feierstunde am „Tag des Baumes“ von Herrn Bürgermeister Menke die gesamte Anpflanzung der Schule als Schulwald übergeben. Die Schülerzahl war nunmehr auf 497 Jungen und Mädchen angestiegen. So erfolgte am 03.09.1962 die Einweihung des Erweiterungsbaus, eines Holzgebäudes aus Fertigbauteilen, das 4 Klassenräume enthielt. Dieser wurde 1996 durch einen massiven Neubau ersetzt. 

 

Mit Wirkung vom 01.08.1968 wurde aus der Südschule, bis dahin eine Volks- und evangelische Bekenntnisschule, eine Gemeinschafts-Grundschule. Bleibt noch zu erwähnen, dass beide Jubiläen, sowohl das 25-jährige Bestehen im Jahre 1931 als auch das 50-jährige Bestehen der Schule im Jahre 1956 zünftig mit Aufführungen, Wanderungen, Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung, Klassenfahrten, sportlichen und musikalischen Darbietungen, Ausstellungen und Wiedersehensfeiern mit ehemaligen Schülern und Lehrern begangen wurden.

 

Am 20.05.2006 wurde nach der Vorbereitung u.a. durch eine Projektwoche, in die auch ehemalige Schüler und Nachbarn mit einbezogen wurden, schließlich das 100-jährige Bestehen der Südschule groß gefeiert.